Ausgangssituation
Die Menschen einer Stadt sind Treiber und Nutzer von Innovationen innerhalb von Worms. Nur gemeinsam kann der Weg der digitalen Transformation bestritten werden. Auf diesem Wege dürfen keine Menschen ausgegrenzt werden und es gilt, alle Menschen auf ein hohes digitales Bildungsniveau zu bringen und ein Leben lang zu halten. Unterschiede zwischen der schulischen Bildung und Erwachsenenbildung sind dabei zu beachten.
Digitale Bildung bedeutet, neben technischen Fertigkeiten auch digitale Medien kompetent und reflektiert nutzen zu können und ist eine Schlüsselqualifikation für die Teilhabe an einer modernen Gesellschaft. Bildungsangebote haben direkten Einfluss auf die Attraktivität eines Standortes als Wohn- und Wirtschaftsraum.
Mit dem Digitalpakt Schule konnte ein wichtiger Grundstein für die Digitalisierung der Wormser Schulen geschaffen werden. Durch die Förderung erhalten die Schulen Zugang zu Hard- und Softwareprodukten, welche eine frühzeitige Schulung im Umgang mit digitaler Technologie gewährleistet.
Um bestehende Bildungsangebote darzustellen, hat die Stadt Worms in Kooperation mit der Hochschule Worms ein Bildungspanorama (www.bildungspanorama-worms.de) entwickelt. Dort sind alle Bildungseinrichtungen in Worms aufgeführt. Der Benutzer kann die Einrichtungen anhand verschiedener Filtereinstellungen differenzieren. Filtert man entlang des Alters, werden nur Bildungseinrichtungen und -angebote angezeigt, welche sich an die entsprechende Altersgruppe richten. Weitere Filtermöglichkeiten sind der Abschluss, der erreicht werden soll (z.B. Berufsschulreife und Sprachzertifikat) und der Bildungsbereich (z.B. Erwachsenenbildung und Beratung/Unterstützung).
Für Senioren bietet die Stadt das Internetcafé „Silver Surfer“ an, (www.sbrwor.de/Surfer) in dem unter fachlicher Anleitung der Umgang mit Computern, Smartphones und Tablets erlernt werden kann. Durch den Seniorenbeirat werden dort Computerkurse angeboten und auch die Hochschule beteiligt sich ehrenamtlich am Projekt und hilft bei der Betreuung der „Silver Surfer“.
Für das Handlungsfeld Menschen und Bildung ist wichtig zu betonen, dass nicht alles in der kommunalen Befugnis der Stadt Worms ist. Viele der folgenden Themen sind allgemeine Zielzustände, die eine Gesellschaft erreichen sollte. Die Stadt Worms wird in ihrem Einflussbereich hierfür Grundlagen schaffen.
Herausforderungen
Die Transformation wird noch nicht von allen Bürgerinnen und Bürgern als Mehrwert und Chance verstanden. Vielen Menschen machen die schnellen Veränderungen in der digitalen Welt Angst und führen zur Ablehnung. Das hat zur Folge, dass die Menschen zunehmend isoliert werden und von den digitalen Angeboten nicht profitieren. Hinzu kommen die Herausforderungen der Integration der vielen Menschen, die in den letzten Jahren und aktuell aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen nach Worms kommen, um hier dauerhaft zu leben. Umso besser Themen wie lebenslanges Lernen, Medienkompetenz und Innovationsfähigkeit in der Gesellschaft verankert sind, desto besser können die Chancen der Transformation genutzt und die Menschen in die Stadt integriert werden. Derzeit ist in Worms die Situation zu beobachten, dass die bestehenden, außerschulischen, Lernangebote nicht flächendeckend bekannt sind. So zeigt die im Entwicklungsprozess durchgeführte Umfrage, dass von den 176 Teilnehmenden lediglich etwa 5 % das Bildungspanorama kennen und nutzen.
Ziele
Das Ziel ist es, bestehende Bildungsangebote bekannter zu machen, um so eine flächendeckende Nutzung zu gewährleisten. Neben der Bekanntmachung von bestehenden Angeboten bedarf es auch neuer Konzepte zur Gewährleistung von digitaler Inklusion bzw. der Prävention vor digitaler Exklusion. Speziell der Aufbau neuer Lösungen für Menschen mit Behinderungen steht hierbei im Fokus. Entsprechende Lösungsideen werden in Kooperation mit dem Behindertenbeirat entwickelt.
Digitale Technologien müssen frühzeitig in die Bildungslaufbahn integriert werden, um eine Selbstverständlichkeit in deren Umgang zu gewährleisten.
Ziel muss es weiterhin sein jeden optimal auszubilden und zu fördern, damit jeder bis in das hohe Alter am gesellschaftlichen Leben und an der sich ständig weiterentwickelnden Technik und an Innovationen teilhaben kann. Dies fördert die Selbstständigkeit und die digitale Überlebensfähigkeit.
Erste Projekte und Maßnahmen
- Gemeinsam mit dem Bereich Soziales und dem Beirat für Migration und Integration werden geeignete, für die Betroffenen freiwillige, Unterstützungsangebote entwickelt, um Menschen mit Migrationshintergrund sowie Menschen aus finanzschwachen Schichten optimal schulen zu können und das Bildungsniveau anzuheben.
- Um den Wirtschaftsstandort Worms zu sichern, gilt es, gemeinsam mit den Unter-nehmen, der IHK, dem Digital Hub und mit Bildungseinrichtungen die digitalen Kompetenzen kontinuierlich weiterzuentwickeln und die Fähigkeit, Veränderungen als Chancen zu verstehen auszuprägen.
- Eine Möglichkeit, bestehende Bildungsangebote bekannt zu machen, ist die Nutzung von Digitalpaten/Digitallotsen, die als zentrale Ansprechpartner bereitstehen und die Bevölkerung, Schulen, Volkshochschulen etc. zur Digitalisierung beraten und die Bildungsangebote betreuen. Mit derartigen Ansprechpersonen könnte auch das Förderprogramm „Digitalpakt Schule“ weiter betreut werden und fortlaufende Support- und Administrationstätigkeiten geleistet werden.