Governance

Governance beschreibt allgemein das Steuerungs- und Regelungssystem im Sinne von Strukturen wie Aufbau- und Ablauforganisation einer politisch-gesellschaftlichen Einheit, hier in unserem Fall der Stadt Worms bei der Umsetzung der Digitalstrategie. Die Governance spielt eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Strategie. Es geht um die Art und Weise, wie verschiedene Interessengruppen und Akteure zusammenarbeiten, um die Projekte zu gestalten und erfolgreich umzusetzen.

Die durchzuführenden Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind:

  1. Strategieentwicklung: Erstellung und laufende, kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung der Digitalstrategie Worms.

  2. Zentrale Steuerung: Die Planung und Umsetzung von Smart City Vorhaben muss unter einer zentralen Steuerung und Koordination erfolgen. Die Governance schließt diese Steuerungsaufgabe mit ein.

  3. Beteiligung: Die Einbindung der Zivilgesellschaft und aller Stakeholder ist entscheidend. Deshalb ist eine der wichtigsten Aufgaben die Entwicklung, Organisation und Durchführung sowie Auswertung von Beteiligungsformaten.

  4. Kommunikation: Ohne Verankerung in der Gesellschaft wird die Digitalstrategie nicht umsetzbar sein. Eine schlagkräftige Öffentlichkeitsarbeit mit effizientem Marketing und dem Aufbau eines positiven Images ist essenziell.

  5. Finanzen: Elementar für die Smart City Projekte als auch den Betrieb sind ausreichende Finanzmittel. Eine wichtige Aufgabe der Governance ist die Finanzierung von Vorhaben und die Durchführung des Fördermittelmanagements. Ebenso gehört auch die Steuerung des Controllings und der Abrechnung zu den Verantwortlichkeiten.

  6. Personal: Ohne ausreichender Anzahl und entsprechender Qualifikation des Personals ist die Digitalstrategie nicht umsetzbar. Die Governance umfasst das Management von qualifiziertem Personal, den Aufbau von nötigen Kompetenzen und das Wissensmanagement. Entsprechende Spezialisten, z.B. in den Bereichen Projektmanagement, Open Data, Softwareentwicklung, Sensorik/IoT, müssen rekrutiert werden.

  7. Beratung: Die Umsetzung der Digitalstrategie stellt für die Stadt Worms ein großes Transformationsprojekt dar. Das Team muss diesen Prozess über die ganze Kommune orchestrieren. Dazu muss eine Beratungsfunktion für die Stadtverwaltung bei Aspekten der Digitalisierung angeboten werden. Ebenso ist die zentrale Smart City Funktion verantwortlich für die ressortübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung über Querschnittsthemen.

  8. Vernetzung: Die Umsetzung von Digital-Vorhaben funktioniert nur über Vernetzung. Es müssen interne und externe Akteure eingebunden werden. Diese Vernetzungsaufgabe ist Teil der Governance.

  9. Steuerung Dienstleister: Richtige Auswahl und optimaler Umgang mit Dienstleistern wie, z.B. IT-Lösungsanbietern sind Schlüssel zum Erfolg von Digitalprojekten. Das Management von Dienstleistern (sowohl extern als auch von Beteiligungen) stellt eine wichtige Aufgabe und Verantwortlichkeit in der Smart City Governance dar.

  10. Innovation: Die Smart City Worms lebt von Innovationen. Die Stadt muss (zusammen mit Partnern) Produkt- und Serviceinnovationen ausloten. Auch Misserfolge gehören dazu. Neue Technologien müssen mit Hilfe von Prototypen erprobt werden. Aspekte können ganze Lösungen aber auch Netzwerke und Datenplattform sein. Die Innovation muss unter Beachtung von Datenschutz, Informationssicherheit und digitaler Souveränität erfolgen.

Der CDO übernimmt gemeinsam mit seiner Stabsabteilung die Rollen und Verantwortlichkeiten für die Smart City Governance. Er verfügt über ein zentrales Projektmanagementbüro, das die strategischen Ziele entwickelt und deren Einhaltung steuert. Ebenso stellt der CDO die Umsetzung der beschlossenen Standards sicher und bündelt Entscheidungskompetenzen.

Der Erfolg der Smart City ist von der aktiven Unterstützung des Oberbürgermeisters abhängig.

Die Smart City Governance von Worms unterliegt dem Verantwortungsbereich des Oberbürgermeisters. Unter Beachtung der Corporate Governance der Beteiligungsunternehmen der Stadt Worms sollte die Erprobung und Umsetzung von Smart City Anwendungen zusammen mit städtischen Beteiligungen und Tochterunternehmen etabliert und beschleunigt werden.

Daraus könnten z.B. innovative Betreibermodelle entstehen. Denkbar wäre auch die Etablierung eines Smart City Expertenbeirats zur Förderung von Austausch und Dialog mit den Institutionen.

In Anlehnung an die Zeppelin University »SG01-Moessle-210613-Governance-Strukturen-in-der-Smart-City-V1.pdf« (www.zu.de) in Friedrichshafen besteht eine erfolgreiche Smart City Governance aus zehn Elementen.